Unsere Partnerstadt Hereford

Hereford (ca. 55.000 Einwohner) liegt in einer anmutig welligen Landschaft an der Grenze zu Wales und wird deshalb auch Tor nach Wales genannt. Trotz ihrer Größe [im Vergleich zu Dillenburg] vermittelt die Stadt eher einen Eindruck von Beschaulichkeit.

Das 'Old House' in Hereford Die Wirtschaft basiert hauptsächlich auf der Landwirtschaft; zum einen auf der Produktion von Cider [der englischen Variation von Apfelwein] – die Firma Bulmer’s ist die größte ihrer Art in Europa – und zum anderen auf der Zucht der Hereford Rinder, deren Widerstandsfähigkeit dazu geführt hat, dass sie in allen Teilen der Erde zum Zwecke der Kreuzung mit anderen Rassen verwendet werden können; außerdem auf der Schafwirtschaft. Beliebt ist der wöchentliche "cattle market". Berühmt geworden ist Hereford durch die Mappa Mundi, eine Weltkarte von Ende des 13. Jahrhunderts, die in der ebenso herrlichen wie berühmten normannischen [der Entsprechung zu unserem Begriff „romanischen“] Kathedrale, am Wye gelegen, in einem eigens als Museum errichteten Seitenflügel untergebracht ist. Ebenso berühmt ist die alte und wertvolle Kettenbibliothek, in der die Bücher, wie der Name sagt, seit jeher angekettet sind, um Diebstahl zu verhindern. Ein weiterer Punkt des Interesses ist das sog. Old House, das letzte übrig gebliebene Gebäude in einer Reihe von alten Fachwerkhäusern, das heute das Stadtmuseum beherbergt.

Die Umgebung von Hereford lädt ein zu Ausflügen. Bekannteste Sehenswürdigkeit ist der Black-and-White-Trail; hierbei handelt es sich um eine größere Anzahl von Dörfern, die bekannt sind durch ihr malerisches, für England typisches Schwarz-Weiß-Fachwerk. Die Vogelfelsen am Symonds Yat sind ein beliebtes Ziel für Naturfreunde, ebenso der Forest of Dean als Naherholungsgebiet. Die Städte Gloucester und Worcester, beide mit ehrwürdigen Kathedralen versehen, das walisische Bergland, das zum Wandern geradezu einlädt, und die Millionenstadt Birmingham mit ihrem internationalen Flughafen sind nur ca. eine Autostunde entfernt.

Kathedrale von Hereford Die nachvollziehbare Geschichte der Stadt beginnt im frühen siebten Jahrhundert mit einer Ansiedlung der Sachsen gegen plündernde Waliser. Die Ansiedlung erfolgte, wie der Name verrät, an einer Furt über den Wye. Auch nach der Übernahme durch die Normannen (nach 1066) blieb Hereford ein militärischer Brückenkopf an der Grenze zu Wales, und zwar bis ins 17. Jahrhundert. Böse Zungen behaupten deswegen sogar, Hereford sei die Hauptstadt von Wales. Nach dem Bürgerkrieg (1642-1649), in dem die Stadt treu zur englischen Krone stand, verlor Hereford seine militärische Bedeutung; seitdem lebte es hauptsächlich von der Landwirtschaft. Mit der Ankunft der Eisenbahn 1854 eröffneten sich neue Möglichkeiten, weil die billige, aber vorzügliche Steinkohle aus Südwales den Aufbau von Industrie, vor allem der Waffenindustrie, ermöglichte. Edward Elgar, ein berühmter englischer Komponist, lebte lange Jahre in Hereford.

Die Partnerschaft zwischen Hereford und Dillenburg besteht seit 1989 und wird hauptsächlich getragen von der Hereford Twinning Association und der Deutsch-Englischen Gesellschaft Dillenburg e. V., die in einem engen Verhältnis miteinander stehen. Die jährlich stattfindenden gegenseitigen Besuche sind geprägt von großer Gastfreundschaft und Herzlichkeit und fördern den Gedanken der Völkerverständigung.